Wer den Begriff "Käsefräse" noch nicht kennt: Bausätze wie die Shapeoko oder auch günstige China-Fräsen werden in Fachkreisen schon mal etwas verächtlich Käsefräsen genannt da diese (meist) nicht die notwendige Steifheit zum Fräsen von härteren Werkstoffen wie Metall haben. Die sind gut genog um Käse zu fräsen.
Hierzu nur soviel: Ja, wie ich an der eigenen Fräse erfahren hab ist mit der Shapeoko-T Messing fräsen nicht wirklich möglich. Für weichere Materialien wie Holz, Kunststoffe oder auch Käse eigent sich die Fräse jedoch hervorragend. Nicht jeder hat eben die Anforderung Metalle hoch präzise fertigen zu wollen.
Da ich die Shapeoko-T aber nun einmal hatte und keine Lust hatte mir etwas recht hochpreisiges anderes zu holen hab ich kurzerhand die Shapeoko-T ein wenig erweitert. Jetzt haben alle Achsen (also X, Y und Z) jeweils zwei angetriebene Führungen. Ja, das bedeutet 6 Schrittmotoren
So sollte die Shapeoko auch steif genug sein um Metalle zu fräsen. Daher der leicht spöttische Name "Hartkäsefräse"
Die Hardware ist jetzt weitgehend zusammen geschraubt und fühlt sich beim manuellen Versuch an der Spindel zu wackeln sehr gut an. Da bewegt sich nichts mehr.
Als Steuerung werde ich weiter eine Raspberry PI mit LinuxCNC einsetzen. Wenn die Fräse läuft gibt's mehr Infos ...
Danke an Ronald für die Lieferung der zusätzlich benötigten Teile.
Es funktioniert! Ein erstes kleines Stück ist in ein 1,5mm Messingblech gefrässt. In einem Rutsch ganz durch mit einem 5mm 0815-Chinafräser ... Ok, zwar nur mit 15mm/Minute - aber mit etwas Kühlung ist das sicher noch Ausbaufähig.
Als Steuerung setze ich weiterhin eine Raspberry PI mit LinuxCNC ein. Die Elektronik ist noch etwas provisorisch, bekommt aber jetzt als erstes Projekt ein schönes Gehäuse aus Siebdruckplatte mit Messingblechen.
Hier noch ein paar mehr Bilder der Hartkäsefräse:
Wichtig: Einfache Plastik-Spannpratzen reichen nicht. Also bei Metall immer richtig vernünftige Metallpratzen verwenden ...