Shapeoko 2 (Mach3) Erfahrungen, Tipps und Empfehlungen
Hallo,
ich bin seit Monaten fleißiger Leser dieses Forums und stelle heute meine Shapeoko 2 in der aktuellen Ausbaustufe vor. Vorab: gestartet bin ich Mitte 2014 mit dem kompletten Bausatz von Inventables (importiert aus England). Der Aufbau ging recht zügig und "Hello World" stand schnell auf dem Zettel aber dann .....
..... die Steuerungs-Odyssee:
Mag sein, dass ich hier zu anspruchsvoll bin, aber nachdem ich hinsichtlich der Steuerung gefühlt an meine Arduino-Grenzen gestoßen bin, da mir die Software zu wenig Steuerungsoptionen bot und teilweise recht buggy war, bin ich auf die Steuerung mit TinyG von Synthetos umgestiegen, die zum damaligen Zeitpunkt auch eine vielversprechende Software mitlieferten. Doch auch hier wurde die Softwareentwicklung nach wenigen Monaten eingestellt und auf die Online-Anwendung Chilipeppr umgestellt, was für mich absoluter Blödsinn war/ ist. Ich will meine Fräse losgelöst von irgendwelchen Netzwerken und standalone betreiben können. Insofern erneute Suche und der Entschluss, auf Bewährtes mit einer breiten Community zurückzugreifen. Und so bin ich bei Mach3 gelandet. Auch habe ich einen großen Bogen um die verlockenden Hardware-Angebote aus dem "Reich der Mitte" gemacht (alle Interface-Boards sind ang. Mach3-fähig, aber keiner kennt sich mit der Verkabelung aus . Insofern sind die Platinen meiner Steuerung komplett aus deutscher Produktion.
Nun zu meiner aktuelle Version:
Dank Ronald Holze + Shop konnte ich mir den teuren US-Import von Ausbauteilen sparen, so dass meine aktuelle Konfiguration nun so aussieht:
1. Shapeoko 2 1000 x 500mm
2. Steuerung: auf einander abgestimmte Interface-, PWM-Steuerungs-, LED-, Optokoppler-Karten und Treiber-/ Endstufen für 4 Achsen/ Motoren nur ein 48V-Netzteil, da die Interface-Platine Ausgänge für 5V u. 10V zur Verfügung stellt. Mach3Charge-Pump-Sicherheitsschaltung = so lange die Software nicht gestartet ist, sind die Schrittmotoren stromlos geschaltet.
3. Gehäuse: umgebautes MiniATX-PC-Gehäuse mit großem Lüfter
4. PC: Mini ITX-PC mit Windows 7
5. Software: CAD: Q-CAD/ Inkscape (bin Anfänger ) CAM: Cambam Steuerung: Mach3 mit deutscher Oberfläche: SchmidtScreen
6. Spindel: 400W - 48 V Spindelmotor leise und z. Zt. Noch völlig ausreichend; Stromversorgung über System-Netzteil (ausnahmsw. China-Teil aber Top)
7. Upgrades:
- Z-Achsen-Modifikation: Z-Achse wird über Zahnriemen angetrieben/ freier Lauf der Spindle über gesamte Höhe der Z-Makerslide/ Motor nach hinten verlagert
- Staubschutz: Staubschutzbleche an der Y-Achse - deutsche Maß-Fertigung - 1/3 des US-Preises der für die "Originale" fällig gewesen wäre ( Versand + Zoll nicht gerechnet)
- Energiekette X: durch die 1000mm X-Achse musste eine Stütze für die Kabelführung her; auf Maß gekantete Alu-Schiene
- Kamera: Kamera-Offset für Spindel-Positionierung über Werkstück softwaregesteuert
- Beleuchtung: an X-Achse - simple LED- Leisten
- Fräsfläche: MDF-Streifen und T-Nutleisten mit selbstentwickelten Halteklammern (ich hatte keinen Bock 47 Löcher zu bohren und Schrauben reinzudrehen.
- die Schrauben der Fräse habe ich teilweise schon durch Edelstahlschrauben ersetzt, da ich beim Umbau auf 1000mm festgestellt habe, dass die Originalschrauben Rost o. Ä. ansetzen.
Die weitere Aus-/ Umbauplanung:
- Umrüstung auf Nema 23-Schrittmotoren - 800W Isel-Spindel mit passendem FU (auch hier lasse ich die Finger von den China-Teilen) - Staub-/ Span-Absaugung (den Prototyp eines Zyklons habe ich bereits fertiggestellt)
Fazit:
1. Die größte Zeit habe ich mit der Suche nach und dem Aufbau der Steuerung verschwendet. Hätte ich mich frühzeitig von der USB-Steuerung verabschiedet und mit der zugegeben veralteten parallelen Schnittstelle (Mach3) angefreundet, hätte ich ein paar graue Haare weniger. Auch die Shapeoko 3 wird offenbar wieder mit einer eigenen Steuerung ausgeliefert. Bin mal gespannt welche Probleme sich hier auftun - nicht nur softwareseitig. Eine brauchbare und bezahlbare USB-Steuerungssoftware (ohne Zukauf der ebenfalls teuren Hardware) habe in meiner halbjährigen Recherche nicht gefunden.
2. Die China-CNC-Artikel sind verlockend billig, aber auch mit einer Halbwertzeit von max. 1 Jahr ausgestattet. Die Elektronik ist definitiv nicht für Otto-Normal-Schrauber geeignet und beinhaltet nach meinen eigenen Erfahrungen und Recherchen vielfältige Sicherheitsmängel (unzureichende optische Entkoplung, Spindel/ FU ohne sicherheitsrelevanten Umbau für deutsches Stromnetz nicht geeignet - die hauseigenen FI-Schalter lassen grüßen)
Re: Shapeoko 2 (Mach3) Erfahrungen, Tipps und Empfehlungen
Respekt das sieht echt sauber aus. Gleichzeitig schön zu lesen dass jemand genauso viele graue Haare bekommen hat mit der Steuerung wie ich ;).
Allerdings bin ich derzeit wieder auf GRBL. Richtig happy bin ich damit nicht und kann mich für meine neue Fräse bisher nicht entscheiden was ich nehmen soll. Einen alten Rechner mit LinuxCNC ( Mach3 ist mir einfach zu teuer) oder doch mit GRBL anfreunden. Vermutlich wird es GRBL werden da es einfach kompakter aufzubauen ist. Dann hätte ich nur noch einen Raspberry fürs Streamen und den Arduino für die Ansteuerung...
Na ja mal sehen, so schön wie deine Fräse wirds aber vermutlich nie aussehen *G*
Re: Shapeoko 2 (Mach3) Erfahrungen, Tipps und Empfehlungen
Florian:Respekt das sieht echt sauber aus. Gleichzeitig schön zu lesen dass jemand genauso viele graue Haare bekommen hat mit der Steuerung wie ich ;).
Allerdings bin ich derzeit wieder auf GRBL. Richtig happy bin ich damit nicht und kann mich für meine neue Fräse bisher nicht entscheiden was ich nehmen soll. Einen alten Rechner mit LinuxCNC ( Mach3 ist mir einfach zu teuer) oder doch mit GRBL anfreunden. Vermutlich wird es GRBL werden da es einfach kompakter aufzubauen ist. Dann hätte ich nur noch einen Raspberry fürs Streamen und den Arduino für die Ansteuerung...
Na ja mal sehen, so schön wie deine Fräse wirds aber vermutlich nie aussehen *G*
Moin, Moin,
ich kann Deine Überlegungen extremst gut nachvollziehen. Die Mach3-Steuerung ist definitiv komplexer, aber nicht unbedingt teurer. Hier kommt es auf die Ansprüche an. Aus einer Shapeoko macht man keine Profifräse; also braucht man auch keine digitalen Endstufen o. A.
Wenn Du allerdings auf bestimmte Funktionen wie Referenzfahrt, Homing, Parkposition, Werkzeugwechselposition, Spindelsteuerung über die Software wert legst, musst Du schon genauer hinschauen. Allein die simple Funktion der Positionierung des Fräser auf dem Werkstücknullpunkt ist (Hard- u. Softwaremäßig) nicht immer selbstverständlich. War auch glaube ich erst in einer Folgeversion von GRBL implementiert.
Den Raspberry hatte ich in meinem Bericht als Zwischenstation vergessen, da ich allerdings in der DOS-u. Windows-Welt groß geworden bin und mit Linux so gar nicht's anfangen kann, habe ich auch dieses Experiment bei Zeiten abgebrochen. Ich wollte Fräsen und mit nicht noch eine Software zusammen bauen. Außerdem musst Du beim Raspberry penibel auf die verwendet (zertifizierte) Hardware achten. Ansonsten für Linux-Kenner m. E. eine echte Alternative.
Re: Shapeoko 2 (Mach3) Erfahrungen, Tipps und Empfehlungen
Moin ich will den Raspi nicht fuer Linuxcnc verwenden das macht keinen Sinn. Ich verwende ihn in Kombination mit Grbl nur zum Streamen des Gcodes an den Arduino.
Ich finde Mach3 deutlich komfortabler als Linuxcnc oder auch Gbrl aber Mach3 alleine sind schon ueber 200€. Fuer eine veraltete Software die auch keine Updates mehr erhaelt ist mir das zu viel Holz..
Daher nun mit neuer Fraese abermals das Abenteuer Grbl...
Re: Shapeoko 2 (Mach3) Erfahrungen, Tipps und Empfehlungen
Servus,
ich will mir eine Maho 600P zulegen da sehr günstig dazu komme und die Maschine noch TOP ist. Alle 3 Achsen der Fräse sind momentan schon angetrieben und über eine Punkt Strecken Steuerung steuerbar. Aber leider nicht gleichzeitig (immer nur eine) Nun meine Frage: Kann ich die Maschine mit geringem finanziellen Aufwand auf CNC umrüsten (ich dachte da z.B an einen Raspberry 2 da ich diesen sowieso rumliegen habe. Für Antworten wäre ich super dankbar!