Fräsen von 10 mm Pappelsperrholz oder 15 mm Balsa - Kann Sie das?
Hallo Forumgemeinde,
gefräst werden soll für den Modellbau:
# Pappel mit bis zu ca. 10 mm Dicke # Balsa mit bis zu ca. 15 mm Dicke # GFK mit bis zu ca. 4 mm Dicke
mit einem Fräser von 1,2 bis 2 mm Durchmesser, Schaftdurchmesser 3,175 mm.
Länge der X und Y Ache 1.100 mm, Aufbau mit Shapeoko-MAX, "Shapeoko-X" oder "ShapeOko2" die für die angegebene Länge von x - und y-Achse ausreichend ist, wie hier im Forum nachzulesen. Das 1.000 mm lange Balsa würde ich schräg auf den Tisch legen. Die Profillänge von 1.100 mm wurden bedingt durch die Versandkosten gewählt.
Die Ungenauigkeiten durch den Riemenantrieb sind mir bekannt, da ich selbst eine Sperrholzfräse mit 1.100 x 1.300 mm nach dem Flaschenzugprinzip und GT 2 Riemen aufgebaut habe, nach Vorschlag einer Zeitschrift. Leider ist der Riemen viel zu lang und viel zu "labrig". Mehrere Fräsdurchgänge, die für die o.g. Materialien benötigt werden, können nicht durchgeführt werden. Oder eine Kreis wird zu einem für das Auge bereits ersichtlichen Oval.
Kann ich durch die kürzeren Riemen mit der Shapeoko o. g. Material problemlos fräsen? Der Spant / Rippe muss in mehreren Fräsdurchgängen hergestellt werden. Von welchem Vorschub und wie viel Zustellung kann ich bei o.g. Materialien ausgehen?
Gearbeitet werden soll mit dem im Shop angebotenen 300 Watt Fräsmotor mit max. 12000 r/min oder einer leichten Spindel (ca. 1 kg) mit max. 20.000 r/min.
Re: Fräsen von 10 mm Pappelsperrholz oder 15 mm Balsa - Kann Sie das?
Hallo Thomas,
Mit 110cm Achslänge hättest Du einen Arbeitsbereich von ca. 90x90, diagonal also maximal 127cm so dass 100cm langes Balsa in einer gewissen Breite durchaus fräsbar wäre.
Wenn das zu fräsende Material eher lang als breit ist, wäre es ggf. vorteilhaft längere Y-Achsen zu nehmen wenn sich das transporttechnisch realisieren lässt. Die doppelten Y-Achsen könntest Du abstützen, so dass das ganze auf der Länge stabiler wird.
Mehrfache Fräsdurchgänge sind kein Problem, die maximal fräsbare Dicke hängt primär vom Fräser ab. der muss entsprechend lang und stabil sein. Ich arbeite mit 3.175mm Fräsern als dünnstes, die sind da stabil genug für Holz und auch Alu. Wie das mit den geringeren Durchmessern aussieht kann ich nicht sagen. Grundsätzlich brechen die wohl schneller ab, so dass man da mit Zustellung und Vorschub runtergehen muss.
Mit Balsa und Pappel sollte es keine Probleme geben, das ist ja recht weiches Material. Mit meinem 3er Fräser würde ich da bis zu 3mm Zustellung bei 500-1000 mm/minute Vorschub fräsen, wenn es auf die Präzision nicht ganz so ankommt.
GFK habe ich noch nicht gefräst, das ist wohl wegen der lungengängigen Fasern nicht ganz so trivial. Da arbeiten einige offenbar wohl im Wasserbad, so dass der entstehende Staub gleich gebunden wird.
Alu habe ich mit 0.1mm Zustellung bei 500 mm/Minute gefräst und von Hand Schmiermittel zugegeben, irgendwo zwischen den Extremen wird sich das dann abspielen mit dem GFK. Mit den dünneren Fräsern tendenziell deutlich langsamer so dass sie nicht brechen.
Ich habe einen 400W DC Brushless Motor im Einsatz mit dem ich bisher gut zurecht komme, das sollte mit dem 300W Motor aus dem Shop auch gut passen.
Ich habe mich damals für die Max entschieden da mir das bei meinen relativ langen Achsen (90cm) stabiler erschien. Wie der Unterschied zu den kleieren Profilen ist, kann ich nicht sagen, da ggf. mal Ronald ansprechen der da eher einen Vergleich hat.
Re: Fräsen von 10 mm Pappelsperrholz oder 15 mm Balsa - Kann Sie das?
Hallo Crix,
danke für die schnelle Reaktion,
In der Anlage ein Bild meiner gebauten Fräse mit m.E. viel zu langem GT2 Riemen und einer Rippe die gefräst werden soll.
Bedingt durch den langen 6 mm breiten GT2 Riemen, kann kein Teil mit mehreren Fräsdurchgängen herstellen werden da der Versatz je Fräsdurchgang zu groß ist oder runde Objekte werden oval.
Es sollen selbstverständlich auch Spanten und Rippen aus bis zu 5 mm Flugzeugsperrholz gefräst werden. Genauigkeit von 0,15 mm geht m.E. in Ordnung.
Meine Bedenken sind, wenn ich mir die "MAX" mit der Profillänge von 1.400 x 1.000 mm aufbaue (die Y-Achse mit 1.400 mm kann ich selbstverständlich abstützen - wie hier im Forum auch des öfteren erwähnt) der 9 mm HDT Riemen ebenfalls zu "labrig" wird und ich bei Bauteilen die in mehreren Fräsdurchgängen hergestellt werden müssen kein zufriedenstellendes Ergebnis erziele. Ich weiß es besteht die Möglichkeit der "Shapeoko-T", wollte ich dann bei 1.400 mm Achslänge umgehen und den Staub auf den Spindeln trotz Absaugung finde ich auch nicht so dolle.
Den Lösungsansatz mit einer "kleinen" z.B. 600 x 600 mm Profillänge und dem Durchschieben des 1.000 mm langen Balsabrettchens möchte ich vermeiden.
Meine bisherigen positiven Ergbnisse konnte ich auf einer alten kleinen Portalfräse mit Gewindespindeln erzielen. Um meinen Anforderungen gerecht zu werden, möchte ich mir keine größe neue Portalfräse mit Gewindespindeln zulegen. Sie wäre unterfordert! (500 PS im Stadtverkehr ).
Re: Fräsen von 10 mm Pappelsperrholz oder 15 mm Balsa - Kann Sie das?
Ganz ehrlich? Die Mechanik mit den Linearführungen ist bestimmt nicht schlechter als ein Aufbau mit den ShapeOko Profilen. Ich würde das auf die stärkeren HTD3 Zahnriemen umrüsten und die Riemen nach dem ShapeOko Prinzip kürzen indem der Motor auf die Achse wandert...
Re: Fräsen von 10 mm Pappelsperrholz oder 15 mm Balsa - Kann Sie das?
Vielen Dank für die objektive Einstufung.
Hätte ich hier die Möglichkeit früher entdeckt mit den Profilen und dem super FORUM, wäre meine Entscheidung für den Aufbau mit "myhobby-cnc.de" gefallen - meine ganz persönliche Meinung.
Die Geduld und Energie - die von EUCH eingebracht wird - da muss man lange nach vergleichbarem suchen!
Ihr gebt euch verdammt viel Mühe und habt eine "Eselsgeduld"