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myhobby-CNC - Kunden Supportforum

Fragen zur Genauigkeit, Materialien und allgemeiner Werkzeugstrategie
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11.12.16 21:09
muckelz 
Fragen zur Genauigkeit, Materialien und allgemeiner Werkzeugstrategie

Hallo Forum,

ich bin seit diesem Jahr wieder im Modellbau aktiv, und bin dabei mir passendes Werkzeug anzuschaffen. Vor allem für den Schiffsmodellbau (Decks, Aufbauten und Funktionselemente wie Kräne) suche ich was passendes, ausser der handbedienten Drehbank eine Fräse.

Die Shapeoko sieht aus Bang-for-the Buck Sicht super aus, und Open source finde ich eh klasse. Aber kann die Fräse das, was ich brauche?

Zu bearbeitende Materialien wären Sperrholz bis 6mm, Polystyrol, Polycarbonat, ABS, GFK / FR4 bis 3mm und Messing und Alu.

Jetzt habe ich einige Fragen zur Shapeoko und würde mich über Antworten von erfahrenen Shapeoko-Usern, Modellbauern oder generell CNC epxerten freuen.

1. Welche Genauigkeiten sind bei Bearbeitung von Sperrholz oder den oben genannten Kunstsoffen zu erwarten?

2. Ich habe eine Makita Oberfräse mit 65mm hals, die 1.5kg wiegt. Ist diese Fräse mit Shapeoko nutzbar (Nema 17 / Arduino Treiber) - oder sollte ich eher in Richtung Proxxon IBS oder Chinamotor gehen?

3. Bearbeitet hier jemand Alu / Messing mit der Shapeoko und wie sind die Erfahrungen / Ergebnisse

4. Wenn Alu absolut nicht geht, wäre es besser für die Alu / Messing Teile eine handgeführte z.B. Proxxon MF70 oder Optimum 16 zu nehmen, oder gleich eine stabile CNC (Stichwort Karla oder etwas entsprechendes von Sorotec)? Da finde ich den Preissprung etwas beängstigend....von ca 700EUR auf 2500 oder 3000....

5. Hat hier jemand die Shapeoko gegen die kommerziellen leichten Portalfräsen (SC, goCNC, ...) abgewogen und wie ist die Entscheidung ausgefallen - und würdet ihr euch wieder so entscheiden? Die Fräsen von SC/gCNC erscheinen mir steifer, aber auch problematischer, was den Verschleiss angeht, da Messing auf Alu läuft, und das das Alu evtl nicht lange mitmacht? Die Shapeoko hat POM/Alu, wenn da jemaund aufgibt, würde ich erwarten die Rollen und nicht die Profile?

Viele Grüsse und Dank für die Antworten im Voraus, wäre klasse, wenn ich in meiner Entscheidungsfindung weiter komme....

Jan

11.12.16 23:43
Cali 
Re: Fragen zur Genauigkeit, Materialien und allgemeiner Werkzeugstrategie

Hallo,

leider kann ich zu vielen Fragen keine Antwort geben, insbesondere was die Genauigkeit betrifft, da ich erstens noch am Aufbau bin und zweitens meine Shapeoko von vornherein Modifiziere.

Ich habe jedoch schon Videos gesehen von Alufräsen auf der Shapeoko und bin fest der Überzeugung, wenn man es mit Sinn und Verstand angeht, kann sie das auch, nur vielleicht dauert es etwas länger.

Mit Frage Nummer 2 jedoch hab ich mich selbst beschäftigt, da ich ursprünglich auch meine Makita Oberfräse nutzen wollte.

Durch Intensives beschäftigen, missfiel mir immer mehr das die Gefahr besteht, das ich nicht rechtzeitig bemerke wann die Kohlebürsten meiner Makita runter sind und es dann an Maschine und Fräser vielleicht zu Schäden kommen könnte, grade wenn man längere Fräsaufträge hat.

Da ist mir dann die Möglichkeit auswählen zu können, zwischen meiner Bürstenlosen Frässpindel für bis zu 7mm Durchmesser Fräsern und meine Makita mit 8mm Fräsern zunutzen doch lieber gewesen, auch wenn es für mich deutliche Mehrkosten bedeutet hat.

Grade auch weil ich für meine Makita keine passenden 3,17mm Spannzangen bekommen habe, was für mich eigendlich ein wichtiges Kriterium darstellt.

Ich denke im Modellbau sollten eher nicht so große Projekte anstehen, das Stundenlang die Makita läuft, aber man sollte trotzdem drauf achten.


Viele Grüße

Cali

12.12.16 00:22
crix

nicht registriert

Re: Fragen zur Genauigkeit, Materialien und allgemeiner Werkzeugstrategie

Ich habe eine Shapeoko-Max mit Achslänge 90cm aufgebaut und neulich mal erste Versuche in Alu mit 0,1mm Zustellung in Z und 500mm/min gefräst. Spindel ist eine 400W Brushless aus Fernost.
Man muss mit dem Schneidöl daneben stehen und ab und an mal was drauf sprühen, dann geht das schon.
https://youtu.be/xcVJOjCGFoE

Man muss sich bewusst sein dass die Konstruktion nicht drauf ausgelegt ist, grosse Kräfte aufzunehmen. Mit entsprechend gering gewählten Parametern lässt sich recht genau fräsen, es kostet aber Zeit.

Ich habe bisher nix mit hohen Anforderungen an die Präzision gefräst und bin mit 3mm Zustellung und 1300mm/Min in Tischlerplatte gefahren. Da drückt es den Fräser schon mal nen halben bis ganzen mm aus der Spur... dafür gehts schneller.

Mit Kunststoff und CFK hab ich keine Erfahrung, hab mal gelesen dass man letzteres nur unter Wasser machen sollte wegen den Stäuben die da entstehen.

Nicht ganz unwichtig: wie gross brauchst Du das ganze?

Und was auch wichtig ist: Das ist kein rundum sorglos Paket, sondern ein eigenes Bastelprojekt mit einigem Knoff Hoff was man sich aneignen muss. Wem sowas Spass macht, für den ist es ein tolles Projrkt. Dazu ein Netter Vergleich aus nem Kaffeforum:

Stell Dir die Frage ob Du den Kaffee Zubereiten willst, oder ob Du ihn trinken möchtest

Gruss
crix

13.12.16 12:44
Masc99 
Re: Fragen zur Genauigkeit, Materialien und allgemeiner Werkzeugstrategie

Ich habe eine kleine Shapeoko2 (ca. 50cm x 50cm), NEMA17 und Arduino-Steuerung.

zu 1)
Sperrholz fräse ich mit einem 3mm-2-Schneiden-Fräser / 1mm Zustellung / 400-600mm/min Vorschub. Damit bekomme ich quasi fehlerlose Ergebnisse (für meine Ansprüche): <ca. 0,3mm.

Bei Hartholz (Ahorn, Sanddorn) geh ich dann etwas von der Zustellung zurück (~0,5mm) und Vorschub = 400.


zu 2)
Ich nutze eine Westfalia-Oberfräse mit 43mm-Hals und selbstgebauter Sperrholz-Aufnahme dafür. Sieht ziemlich so aus wie die Fräsmotoren von Kress (aber sieht halt nur so aus. )

zu 3)
Alu fräsen habe ich am WE mal versucht. Leider war ich wohl zu euphorisch, denn der Gravierstichel hat die angepeilte Zustellung von 0,2mm nicht überlebt: Eintauchen und weg... :(

zu 4)
Ich denke, dass auch Alu kein Problem sein sollte, wenn man etwas Zeit mitbringt...

zu 5)
Zum Preisniveau:
Wenn ich die Zeit die ich bisher für Justierung / Erfahrungen sammeln / wieder justieren /... zusammenrechne und dafür den Stundensatz nehme, den ich in der Arbeit bekomme, hätte ich mir wahrscheinlich auch eine fertige Fräse kaufen können. Aber gerade wenn man neu in dem Thema ist, macht es schon Sinn sich mit so einem Bausatz in das Thema einzuarbeiten. So lernt man zu verstehen, wo Probleme her kommen, wie man sie beheben kann und wie alles zusammenspielt.
Wenn ich jetzt stattdessen eine kommerzielle Fräse hätte, müsste ich mich bei Problemen genauso einlesen...

Fazit: Ein bisschen mehr Gesamtsteifigkeit wäre schon, um schneller durch's Material wandern zu können, aber wenn man das weiß fräst man halt langsamer. Ansonsten bin ich mit dem Bausatz und dem Support hier im Forum echt super zufrieden.

Ich hoffe das hilft bei der Entscheidungsfindung

Marc

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